Viele werden es kennen, haben es selbst schon vorher gehört und sind trotzdem drauf reingefallen: man gibt viel Geld für eine Agentur aus, diese verspricht einem bei gewissen Keywords innerhalb kürzester Zeit diese in die Top-Ten, wenn nicht sogar an Nummer 1 zu bringen. Man gibt viel Geld – oft mehrere Tausend Euro – aus, die Agentur analysiert unsere Seite, lässt irgendwelche Roboter und Crawler über die Seite laufen, benutzt ganz viele Tools, meldet Fehler, schreibt einem vielleicht sogar einen Text, an dem ganz viele Spezialisten mitgewirkt haben, der die wichtigen Keywords in einer bestimmten Anzahl und Dichte enthält und trotzdem Sinn ergibt, die Agentur gibt sich immer freundlich und kompetent, hat auf alle Fragen eine Antwort und macht immer aktuell auch etwas, um die Seite nach vorne zu bringen, doch kurz bevor die ganze Mühe ihre Wirkung zeigen soll, läuft der Vertrag aus und man muss weitere paar Tausend Euro locker machen, um weiterhin unterstützt zu werden. An diesem Punkt ist uns zumindest der Kragen geplatzt. Viele leere Versprechen, ganz viele Analysen und Tipps, die aber im Endeffekt nichts gebracht haben.

SEO

Natürlich ist es nicht immer so, doch man sollte sich doch zumindest rudimentär selbst mit der Materie beschäftigen, um wenigstens nachfragen und manche Sachen nachvollziehen zu können. Wie sollte also ein SEO-Projekt im Optimalfall aussehen? Als Außenstehender muss man sich natürlich ein wenig mit der Firma selbst beschäftigen: was macht sie, was will sie, was sind ihre Kernkompetenzen, was sind ihre wichtigsten Produkte, was sind ihre Stärken und Schwächen, was sind ihre Alleinstellungsmerkmale (USP)? Was die Kunden oft selbst nicht wissen, was aber von entscheidender Bedeutung ist: was sind die wichtigsten Keywords, mit denen die Firma arbeiten will? Hier muss man den Spagat zwischen einer möglichst breiten Zielgruppe und der Spezialisierung auf seine Produkte finden. Die Keyword-Recherche ist das Wichtigste, das zuerst gemacht werden muss. Sie müssen Keywords finden, die Sie von Ihren Konkurrenten abgrenzen, die möglichst gut das definieren, was Sie verkaufen, die aber trotzdem möglichst viele Menschen suchen.

Entsprechend den Keywords analysiert man die Seite. Mit das Wichtigste hierbei: ist die Seite einfach strukturiert und übersichtlich? Denken Sie immer an Apple: je einfacher, desto besser. Die Besucher wollen nicht mit allen möglichen Angeboten, Farben, Designs etc überschlagen werden. Ganz im Gegenteil: möglichst nur 3-4 Farben, entsprechend den Farben und dem Design Ihrer Firma. Möglichst wenig Zusatzbuttons, Sonderangebote, Rabatte etc. Lassen Sie den Kunden sich wohl fühlen, geben Sie ihm das Gefühl der Ruhe, anstatt der Hektik, der Übersichtlichkeit, anstatt der Überfüllung. Heben Sie nur die Sachen hervor, die Ihnen wirklich wichtig sind. Das meiste Geld machen Sie mit Druckerzubehör? Dann stellen Sie das in den Vordergrund! Ihre Spezialität sind Babysachen, die Sie selbst anfertigen? Dann heben Sie das ganz besonders hervor! Konzentrieren Sie sich nur aufs Wesentliche! Stellen Sie Ihre Spezialität vor, zeigen Sie deutlich, was Ihr Alleinstellungsmerkmal ist.

Danach machen wir uns an die Verbesserung der internen Struktur: was kann weg, was sollte mehr hervorgehoben werden und in welcher Art? Wie verlinken wir die ganzen Sachen am besten miteinander? Wie wollen wir unsere Landing Pages gestalten? Auch hier sollten Sie immer in allererster Linie auf Übersichtlichkeit achten. Es ist durchaus eine Kunst viele – oft ganz wichtige – Informationen so zusammen zu bringen, dass sie schön geordnet sind, einen Sinn ergeben und ästhetisch ansprechend aussehen. Schauen Sie sich dazu am besten auch ganz viele andere Seiten im Netz an, nicht nur von den Konkurrenten, sondern einfach auch die, die Ihnen am besten gefallen. Wie machen es die ganz Großen? Finden Sie einen Weg zwischen dem schon Erprobten und dem eigenen Stil. Seien Sie sich nicht zu schade, auch Sachen wieder wegzunehmen und neu zu machen. Machen Sie A/B-Tests, um herauszufinden, was Ihren Kunden besser gefällt. Man wird da doch manchmal ganz schön überrascht.

Wenn Ihre Seite mehr oder weniger steht, müssen Sie sich auch um den Linkaufbau kümmern. Auch das ist oft eine etwas lästige Arbeit, bei der man auch schon mal etwas betteln und hartnäckig sein muss. Aber: beachten Sie, dass es Grenzen gibt. Hauen Sie nicht einfach in jeden Blog Ihre Adresse rein. Versuchen Sie produktiv und konstruktiv an den Diskussionen teilzunehmen und eher nebenbei auf Ihre Seite zu verweisen, da Sie dort vielleicht ganz zufällig den passenden Artikel zu einem besonderen Preis haben oä. Es gibt viele Möglichkeiten, für viele Backlinks zu der eigenen Seite zu sorgen, wir werden sie bestimmt nochmal in den nächsten Wochen hier genauer besprechen. Für den Anfang schreiben Sie vielleicht einfach Ihre Freunde an, und bitten einen Austausch an: Sie hinterlegen die Adresse Ihres Freundes auf Ihrer Seite an, ud er tut das selbe auf seiner Seite.

So, als grobe Übersicht sollte dies für den Anfang ausreichen. Weitere Tipps werden in nächster Zeit folgen.

SEA

Das Schalten von Werbung sollte natürlich erst dann stattfinden, wenn Ihre Seite fertig ist, Sie schon möglichst viel positiven Fazits bekommen haben, die Landing Pages stehen, Sie sich der richtigen Keywords bewusst sind und ein wenig Geld für Werbung übrig haben.

Dann erstellen Sie sich einfach ein Konto bei Google, erstellen eine neue Kampagne, eine (oder auch zwei oder drei) neue Anzeigen, geben die für Sie wichtigen Keywords ein (Google kann da auch sehr gut helfen, doch passen Sie auf, dass Sie nicht zu viele Keywords nehmen, die evtl gar keinen Sinn ergeben) und verbinden die Anzeigen mit den Landing Pages. Dann warten Sie etwa 2 Wochen und schauen, wie sich die Kampagnen entwickeln. Hört sich einfach an? Ja, so schwer ist es auch nicht. En paar Sachen sollten Sie aber beachten:

  • Konzentrieren Sie sich am Anfang auf nur wenige Keywords, die, die Ihnen am Wichtigsten sind. Bei beliebete Keywords werden Sie nicht jedes Angebot überbieten können, das macht auch keinen Sinn.
  • Sie können Keywords auch auschließen. Das ist ein sehr wichtiger Punkt! Wenn Sie verkaufen wollen, können Sie alle Keywords mit „free“, „kostenlos“ etc ausschließen. Macht ja keinen Sinn für Klicks zu bezahlen, bei denen sich die Leute nur informieren wollen. Außer Sie möchten es! Kann ja unter Umständen auch Sinn machen.
  • Achten Sie bei der Kampagnenerstellung, wann, wo, in welcher Sprache, auf welchen Geräten etc Sie die Kampagnen schalten lassen wollen. Wenn Sie Büroartikel verkaufen, macht es evtl Sinn die Kampagnen nur in der Zeit zwischen 9-17 Uhr zu schalten, weil wohl kaum jemand zu Hause nach Artikeln für seinen Arbeitgeber sucht.
  • Achten Sie unbedingt darauf, dass die Keywords zu den Anzeigen und zu den Landing Pages passen. Es gibt nichts Ärgerlicheres, als für einen Klick zu zahlen, der nichts mit der Zielseite zu tun hat. Es kostet Sie Geld, und den Kunden nervt es und er kehrt Ihnen evtl den Rücken zu, weil er Sie für zu inkompetent hält.
  • Nehmen Sie sich möglichst täglich Zeit wenigstens mal kurz reinzuschauen. Spielen Sie mit den Angeboten, den Anzeigen, auch den Keywords. Es gibt ausführliche Hilfen von Google selbst, in die Sie mal reinschauen sollten.

Nachdem die schwere Arbeit am Anfang gemacht worden ist, können Sie sich tatsächlich etwas zurücklehnen und schauen, wie Ihre Arbeit bei den Kunden ankommt. Je nach Traffic werden die Daten die Sie bekommen immer aussagekräftiger sein. Nach 2-4 Wochen sollten Sie so langsam dann auch versuchen die Kampagnen, Anzeigen und Keywords zu optimieren. Schmeißen Sie die weniger erfolgreichen Keywords raus, versuchen es aber evtl mit ein paar anderen. Ändern Sie Ihre Anzeigen, versuchen Sie sich n die Köpfe Ihre Kunden hineinzuversetzen. Machen Sie Anzeigen mit Preisen und ohne (mit ist meistens besser), sprechen Sie den Kunden direkt an, animieren Sie ihn zum Klick, machen ihn neugierig. Verprechen Sie aber nichts, was Sie nicht halten können! Nach und nach sollten Sie eine für Sie optimale Lösung gefunden haben, gute Anzeigen mit passenden Keywords und Landing Pages.

-> Hier geht es zu SEO (Search Engine Optimization)

-> Hier geht es zu SEA (Search Engine Advertising)

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